Sozialpädagogische Familienhilfe

Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) ist die umfassendste Hilfe, die das Sozialgesetz vorsieht. Sie bietet ganzheitliche Unterstützung für alle Familien, also auch Pflegefamilien, deren Lebenssituation von hohen Belastungen und besonderen Konflikt- und Krisensituationen geprägt ist.

Wir verstehen SPFH als eine alltags- und lebensweltorientierte Unterstützung für das Familiensystem, bei der wir gemeinsam mit der Familie vorhandene persönliche, soziale und infrastrukturelle Ressourcen nutzen, um Lösungen zu entwickeln. Wir begleiten Veränderungen und stärken die neu entdeckten Fähigkeiten jedes Einzelnen. Die Arbeit findet in Form von aufsuchender Hilfe statt, bei der das gesamte Familiensystem oder einzelne Kinder und Jugendliche als Empfänger der Hilfe unterstützt werden.

In der täglichen Arbeit bei FaMo heißt das, dass wir die Pflegefamilie regelmäßig aufsuchen, mit Ihnen Ihre Sorgen besprechen und gezielt nach Lösungen suchen, die den Alltag der Familie und die Entwicklung des Pflegekindes positiv beeinflussen können. Selbstverständlich sind wir auch außerhalb der Besuchstermine immer für Sie da, wenn Sie uns brauchen.

Wir helfen Ihnen!

Familienunterstützender Dienst (FUD)

Die FaMo gGmbH im Bereich der Pflegeleistungen die Aufgabe einen Service zur Beratung, Betreuung, Familienentlastung und Freizeitgestaltung für Kinder- und Jugendliche in Familien mit Lern-, geistigen, seelischen und mehrfachen Behinderungen zu fördern und das Familiensystem insbesondere das Pflegefamiliensystem zu entlasten. Das Angebot kann finanziert werden über die Pflegekassen im Rahmen des Entlastungsbetrags oder die Verhinderungspflege und über das Sozialamt im Rahmen der Hilfe zur Pflege.

Tiergestützte Therapie

Der Umgang mit Tieren ist für behinderte und traumatisierte Kinder eine enorme Hilfe. Die Ruhe und Akzeptanz, die ihnen Tiere entgegenbringen, aber auch die Verantwortung, die der Umgang mit einem Tier für das Kind bedeutet, sorgen für ein ganz besonderes Erlebnis und wirken noch lange nach.

Das Erleben auch wir bei FaMo immer wieder, wenn unsere junge Bernhardiner-Dame Alma unsere Pflegekinder besucht. Alma ist gut zwei Jahre alt und hat gerade ihre Ausbildung zum Therapiehund abgeschlossen. Vor allem aber ist sie ein Fels in der Brandung: Ihre 56 Kilo freundliche Gelassenheit verfehlen bei niemandem ihre Wirkung!

Familienleben für entwurzelte Kinder – Möglichkeiten der Ergotherapie in der Jugendhilfe

Coaching unter ergotherapeutischen Gesichtspunkten

Unser Angebot soll unsere Pflegefamilien stärken den Alltag mit den Kindern zu erleben.
In Gesprächen mit den Bezugsystemen ggf. unter der zu Hilfenahme von Videoanalysen können Strategien erarbeitet, werden die den Alltag erleichtern, in dem die Bezugspersonen ein tieferes Verständnis von Verhaltensweisen und speziellen Bedürfnissen der Kinder erlangen. Dies soll die Familien unterstützen dem Kind einen sicheren Entwicklungsrahmen zu bieten. Bezugssysteme werden geschult, mit Wissen zu Themen, wie z.B. Konzentration, Aufmerksamkeit, Reizfilterung, Mobilisation, Training der sogenannten ADL´s (waschen, ankleiden etc.). Durch den Coachingprozess werden die Pflegefamilien darin gestärkt ihre individuelle und konkrete Lösung zu kreieren und so aktiv ihre Selbstwirksamkeit zu steigern.

Beratungsanlässe können dabei sein: Tagestrukturierung/ Umfeldgestaltung (Gestaltung von kritischen Situationen), Spiel- Beschäftigungsideen, Hilfsmittelberatung.
Uns ist wichtig zu betonen das dieses Angebot keine Heilbehandlung ersetzt. Es stellt ein ergänzendes Angebot dar.

Schulbegleitung

Jedes Kind verdient die bestmögliche Förderung. Gerade Kinder mit körperlichen, geistigen oder seelischen Einschränkungen benötigen auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Unterstützung, um ihren Zugang zu schulischer Bildung zu gewährleisten. Hier leistet Schulbegleitung einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg der Inklusion behinderter Schüler.

FaMo hat ein Team eigener Schulbegleiter, die mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen die Kinder und Jugendlichen betreuen und nach dem individuellen Bedarf unterstützen, ohne ihre Eigenständigkeit zu untergraben.

Freizeitassistenz

So wie Zugang zu Bildung steht Kindern und Jugendlichen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen auch eine altersgerechte soziale Teilhabe zu. Schon aus Zeitgründen sind die Möglichkeiten der Pflegeeltern begrenzt.

Die qualifizierte Freizeitassistenz bietet individuelle Begleitung und Unterstützung für eine Teilhabe an Aktivitäten wie Spaziergängen, Besuchen von Spielplätzen, Tagesausflügen, kulturellen und Bildungsveranstaltungen, Begleitung zu Vereinen, sowie Gruppenaktivitäten für Kinder und Jugendliche. Zudem umfasst die Unterstützung auch Hilfe bei der Bewegung mit Rollstuhl, Gehhilfen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und die Förderung der Mobilität.

Weitere Unterstützungsbereiche umfassen Hilfe bei der Gefahreneinschätzung (gerade bei Kindern mit FASD), der Bewältigung von Verhaltensschwierigkeiten und Konfliktstrategien, sowie die Förderung der Selbstständigkeit, Weiterentwicklung sozialer Fähigkeiten wie dem Aufbau von Beziehungen, Verhalten in Gruppen, Vermeidung von Konflikten, Förderung der Partizipation, sowie das Stärken von Selbstbewusstsein.

Patenfamilien

Leibliche Familien finden oftmals viel Unterstützung durch Verwandte, die sich gelegentlich um die Kinder kümmern. Ob Großeltern, Onkel, Tanten oder eben die eigentlich nicht verwandten Paten – es ist gut, wenn man ab und zu einen Plan B hat. In Pflegefamilien fehlt solche Hilfe oft, etwa weil die Verwandten keine solche Bindung zu den Pflegekindern haben oder sich mit ihren Besonderheiten überfordert fühlen.

Hier setzen die Patenfamilien an, die Pflegefamilien unterstützend begleiten. Außer der Entlastung für die Pflegeeltern bieten sie dem Pflegekind einen erweiterten familiären Rahmen, in dem es sich eingebettet fühlt. So kann nicht nur die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erweitert, es können auch Krisensituationen in der Pflegefamilie aufgefangen werden. Für das Pflegekind steht dadurch ein gewohntes Umfeld bereit, wenn es in der Pflegefamilie mal eng wird.

Sie möchten Patenfamilie werden?

Zu Gast bei FaMo

Jeder braucht ab und zu eine Auszeit vom Alltag und Pflegeltern vielleicht am allermeisten. Aber sogar die Urlaubsplanung ist für Pflegefamilien ein bisschen komplizierter als ohnehin schon, denn ein Pflegekind hat seine eigenen Bedürfnisse. Auch hier ist FaMo für sie da.

In der Regel zweimal im Jahr (Frühjahr und Sommer) organisieren wir in den Schulferien gemeinsame Ferienfreizeiten für unsere Kids (5-10 Jahre). In naturnaher Landschaft in Marienberge verbringen wir eine stressfreie, kindgerechte Woche. Für Pflegekinder, die sich erst einmal akklimatisieren müssen, gibt es ein Vorab-Wochenende, um sich an die Betreuer und die neue Umgebung gewöhnen.

Ab 2024 bieten wir mit unserem Programm „Ferien 12+“ multipel behinderten Jugendlichen die Möglichkeit zu Ferien ohne Begleitung ihrer Familie. Dahinter steht der Gedanke, dass auch behinderte Teenager das altersgemäße Bedürfnis nach Abnabelung von den Eltern, nach Eigenständigkeit und auch nach Abenteuer haben.

Alle Fahrten stellen wir  sehr individuell die Gruppen zusammen und überlegen gemeinsam mit unseren Pflegeeltern was möglich ist und welche vermeintlich unüberbrückbaren Einschränkungen man überwinden kann. Mit Fantasie und intensiver Betreuung schafft FaMo Erlebnisse, die für andere Altersgenossen selbstverständlich sind, denn darin besteht Teilhabe, so wie wir sie verstehen.

Unsere FaMo-thek

Für unsere Familien halten wir eine große Auswahl an Fachliteratur und edukativen Kinderbüchern bereit, die kostenlos ausgeliehen werden können. Darüber hinaus gibt es dort auch Therapiemittel, so zum Beispiel unsere FaMo-Bedürfniskarten, Emotionsskalen, Aufstellungsbretter und vieles mehr. Teilweise haben wir diese Hilfsmittel selbst entworfen und durch unsere Grafikerin erstellen lassen.

Das FaMo-Familiennetzwerk

Viele Pflegefamilien wünschen sich mehr Austausch und sozialen Kontakt. Auch hier steht FaMo für Familien-Mosaik. An unserem Netzwerk kann jede Familie in dem Umfang teilnehmen, der ihr zusagt. Das beginnt mit gemeinsamen Freizeitveranstaltungen, die oft den Eltern genauso guttun wie den Kindern, aber geht weit darüber hinaus.

In unserem regelmäßigen Pflegelternkreis (PEK) können Familien ihre Erfahrungen, Probleme und Lösungsansätze teilen, in eigener Regie und nur moderiert von einem Mitarbeiter des FaMo-Teams. Um die Teilnahme zu erleichtern, findet der PEK zu unterschiedlichen Tageszeiten statt. Der Einstieg ist jederzeit möglich.

Im Gegensatz dazu werden unsere Resilienzgruppen von einer erfahrenen Therapeutin begleitet, die Wege aufzeigt die Anforderungen zu verarbeiten, die das Leben einer Pflegefamilie mit sich bringt. Hierbei handelt es sich um geschlossene Gruppen mit festem Teilnehmerkreis, um der besonderen Vertraulichkeit des Themas gerecht zu werden.

Supervision

Selbstverständlich bieten wir unseren Pflegeeltern auch systemische Supervision an. Dies ist eine Form der Beratung, die Handlungsoptionen in schwierigen Situationen eröffnen soll. Sie wird durchgeführt durch dafür qualifizierte und zertifizierte Mitarbeiter des FaMo-Teams. Wir bieten aber auch die Möglichkeit, mit externen Supervisoren zu arbeiten, wenn Ihnen dies lieber ist. Insbesondere arbeiten wir mit einer Supervisorin zusammen, die auf die Thematik Fetales Alkoholsyndrom (FAS) spezialisiert ist.

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Danke liebes FaMo Team

26. Juli 2023

Im März 2023 schlossen wir uns auf Empfehlung der FaMo gGmbH als gemeinnützigen Träger der freien Jugendhilfe für die Betreuung von familiären Pflegestellen an. Um unseren neuen Träger näher kennenzulernen, nahmen wir an der durch das Team der FaMo organisierten Freizeitmaßnahme in der Arche Noah Marienberge im Westerwald teil.

Unsere anfängliche Unsicherheit wurde durch das Team der FaMo schnell genommen. Wir stießen dort auf ein kompetentes Betreuerteam, eine wunderbare Unterbringung, ein abwechslungsreiches und maßgeschneidertes Programm mit Tages- und Halbtagesausflügen. Die Freizeitmaßnahme bot uns Entlastung, ein großartiges Gemeinschaftserlebnis mit anderen Pflegefamilien und sehr viel Spaß.

Das man so auf die Bedürfnisse und Wünsche der Familie eingeht haben wir so noch nicht erlebt. Diese Hilfe für Pflegefamilien mit behinderten Kindern war so gut durchdacht und umfassend, wie wir es nicht für möglich gehalten haben. Es wurde wirklich alles auf den individuellen Hilfebedarf des Einzelnen angepasst, ob Mann, Frau oder Kind, allen wurde Rechnung getragen und auf die individuelle Lebenssituationen angepasst. Die Eltern mit behinderten, chronisch kranken oder beeinträchtigten Kindern sowie Jugendlichen und deren nicht behinderte Geschwister kamen so auf ihre Kosten.

Während für die Eltern Zeit und Raum zum Erfahrungsaustausch und zum Entspannen geboten wurde, verbrachten die Kinder viel gemeinsame Zeit mit spannenden Abenteuern und kreativen Angeboten. Die altersgerechte Kinderbetreuung wurde von qualifizierten Fachkräften angeleitet und richtetet sich nach den Wünschen, Fähigkeiten und Vorstellungen der Kinder, Jugendlichen und den Erwachsenen. Diese Auszeit vom Alltag wieder einmal gemeinsam in Urlaub fahren und eine sorglose Woche im Westerwald zu verbringen war unbezahlbar!

Zusammen sein, füreinander da sein, sich umeinander kümmern.

Und trotzdem Zeit für sich haben, zum Ausruhen, andere

Leute sehen, etwas erleben war einmalig schön. Unsere Zeit im Westerwald war auch eine spürbare Entlastung für uns als Eltern.

Und eines war immer dabei: Sehr viel Herz und gute Laune. Das durch Frau Löhnert organisierte Programm für die Kinder beinhaltete Traktor Fahrten, Besuche in Streichelzoos, Freizeitpark, Orientierungs- und Lernspiele in der Natur, spannende Exkursionen auf dem Gelände mit den zahlreichen Tieren oder bei schlechter Witterung im Haus.

Was wir für uns mitnehmen konnten, war der Austausch MIT BESONDEREN MENSCHEN die hochmotiviert und liebevoll im Umgang mit den Pflegefamilien waren. Das Team um Frau Löhnert war wirklich motiviert sehr aktiv und ließ eigene Ideen und Talente mit einfließen wir haben uns so wohlgefühlt und konnten sehr viel Kraft für den Alltag auftanken, sodass wir uns entschieden haben im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.

Es grüßen Markus, Corinna und die Kinder

Markus

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